HYPNOSE
HYPNOSE

Verschiedene Konzepte in der Hypnose

 

Hypnose gilt als soziale Interaktion zwischen Patient und Hypnotiseur, die im Patienten einen besonderen Zustand erzeugt. In diesem Trancezustand unterscheiden sich Verhalten und Erleben von dem üblichen Verhalten und Erleben des Patienten, die beide für seinen Wachzustand charakteristisch sind.

 

Die Beziehung zwischen Hypnotiseur und Patient, die auch HYPNOSE genannt wird, hat verschiedene Ansätze:

 

  • der autoritäre Ansatz
  • der standartisierte Ansatz
  • der Kooperationsansatz nach Dr. Milton Erickson

 

Der autoritäre Ansatz sieht den Hypnotiseur als  „mächtiges“ Individuum mit „besonderen“ Fähigkeiten sowie „hypnotischem Auge“, sodass „ein anderes Individuum (der Patient) in einen relativ passiven Zustand eintritt, in dem er oder sie empfänglich für die Suggestionen des Hypnotiseurs ist“ (Stephen G. Gilligan 2008).

 

Die Suggestionen können Patienten „zwingen“, verschiedene Verhaltensweisen zu zeigen, die sie in einem anderen Zustand nicht präsentieren wollen, wie z. B. zu bellen wie Hund, plötzlich den eigenen Namen zu vergessen usw.

Innerhalb des oben genannten Ansatzes ist folgender Satz vorherrschend: „Der Geist beherrscht die Materie.“ 

 

Der autoritäre Ansatz wird besonders bei der Bühnenhypnose verwendet. Wenn die sogenannte Showhypnose in einem Nachtklub vorgeführt wird, in dem sich Versuchspersonen freiwillig für eine  Demonstration auf der Bühne melden, hat die Hypnose dieselbe Funktion wie Alkohol: Die normalerweise gehemmten Menschen gebärden sich wild und verrückt, und die Verantwortung wird dem Hypnotiseur oder dem Trancezustand zugeschrieben.

Der autoritäre Ansatz wird immer seltener bei klinischen Hypnoseanwendungen gebraucht.  

Die Weiterentwicklung des standardisierten Ansatzes hat dazu geführt, dass dieses Modell der Hypnose glücklicherweise allmählich mit seinen direkten und autoritären Suggestionen verworfen wird.

 

 

Der standardisierte Ansatz konzentriert sich auf die Suggestibilität des Patienten und nimmt allgemein an, dass der Klient hypnotisierbar ist. Diese Sichtweise hebt den Patient als wichtigsten Teil der hypnotischen Trance hervor. Die Bereitschaft zur hypnotischen Trance wird als Merkmal des Patienten erklärt. Daher kann der Hypnotiseur dieselbe Induktion auf verschiedene Personen anwenden, gemäß dem Motto: Entweder ist der Patient hypnotisierbar oder nicht; das Verhalten des Hypnotiseurs spielt dabei keine große Rolle.

 

Der standardisierte Ansatz der Hypnose wurde und wird noch heute sehr oft bei standardisierten Induktionsverfahren, wie z.B. bei standardisierter Raucherentwöhnung und Gewichtabnahme Interventionen, verwendet. In der Forschung wurde jahrelang der standardisierte Ansatz untersucht, und da das Patientenverhalten das interessante Phänomen war, haben die Wissenschaftler sich bemüht, alle anderen Faktoren experimentell zu untersuchen.

Es wurden Forschungsgruppen gebildet, durch standardisierte Interventionen wie z.B. die auf Schallplatten oder Tonbändern aufgenommenen Suggestionen auf Wirkbarkeit und Effektivität des Ansatzes untersucht haben. Es wurde bald offensichtlich, dass kaum einer der Patienten mittels dieser Art von Hypnose einen Trancezustand erleben konnte. Später wurde festgestellt, dass 15% der Patienten sehr empfindlich sind, 65% wenig und 20% überhaut nicht (Hilgard, 1965). Die nächste Entdeckung, wonach die Ansprechbarkeit einer Person durch den standardisierten Hypnoseansatz über verschiedene Zeitpunkte stabil bleibt, hatte zur Folge, dass die Wissenschaftler die Meinung erlangten, die Hypnotisierbarkeit sei ein Wesensmerkmal, das einige Leute besitzen, andere aber nicht (Hilgard, 1965; Shor, Orne, 1966).

Aus diesem Grund schreibt der standardisierte Ansatz das Gelingen und das Gegenteil der hypnotischen Anwendung dem Patient zu. Dieser Ansatz weist allerdings einige Probleme auf, wie z.B. dass die standardisierte Induktion der einzige geeignete Weg ist, die allgemeine hypnotische Begabung des Individuums zu beurteilen. Stephen Gilligan hat die Behauptung/Vermutung sehr anschaulich mit Tanzen verglichen:

 

Das ist so ungefähr, wie wenn man die Geschichtlichkeit im Tanzen danach einschätzt, ob einer den Foxtrott beherrscht. Nun es ist aber so, dass einige Leute Disko tanzen können, doch keinen Walzer; andere können Square-Dance, aber keinen Boogie, usw.“ ( Stephen G. Gilligan, 2008)

 

Das  heißt, jeder Patient reagiert auf unterschiedliche Induktionen

anders – es gibt viele Wege, in Trance zu gehen, und die Aufgabe des Hypnotherapeuten ist es, die geeignete Induktion zu finden.

 

Der andere Parameter des standardisierten Ansatzes – die Verhaltensreaktion – kann auch kein Indikator für den Trancezustand sein, da Trance eine Erfahrung wie Wut oder Liebe ist und immer absolut individuell und unterschiedlich erlebt wird.

 

Die nächste Behauptung des standardisierten Ansatzes, wonach die hypnotische Begabung ein stabiles Wesensmerkmal sei, bedeutet, dass der Patient sich im Lauf der Zeit mehr und mehr willig auf die Hypnose einlässt. Doch der Begriff Plateau-Hypnotisierbarkeit führt zur Vermutung, dass jede Person eine individuelle Obergrenzen für eine Hynotisierbarkeit hat sowie eine obere  Grenze für seine hypnotische Begabung habe.

 

Alle oben genannten Behauptungen des standardisierten Ansatzes lassen einige Menschen zur Überzeugung kommen, dass sie nie eine Trance erleben und deswegen keine „guten Hypnosepatienten“ sein können. Dies verhindert, dass Hypnotiseure flexibel und individuell mit Klienten arbeiten können. Meistens Menschen haben eine solche Meinung entwickelt, nachdem ihnen gesagt worden war, dass  sie  eine Unfähigkeit für eine  standardisierten Hypnoseinduktion haben und deswegen keine Trance erleben könnten, welche zugleich sehr oft in  den klinischen Bereichen ausgeübt wurde.

 

Doch zeigt die Erfahrung der modernen Hypnose, dass die meistens „hoch resistenten“ Patienten doch eine Trance erleben können.

 

Damit soll nun aber auch gesagt sein, dass alle Menschen gleich gut hypnotisierbar wären. Einige Patienten können sofort und tief auf direkte hypnotische Suggestionen reagieren; andere wiederum sind für alle Zeit auf solche Techniken empirisch unansprechbar. Die Erfahrung zeigt, dass sich über diesem Punkt kaum streiten lässt. Anders verhält es sich mit der Frage, ob Individuen, die auf direkte Suggestionen im Rahmen des standardisiertes Ansatzes hypnotisch unansprechbar sind, eventuell für flexiblere hypnotische Techniken sehr wohl empfänglich sein können.“ (Stephen G. Gilligan 2008)

 

Die heutige Sicht auf Hypnose besteht darauf, dass jeder Mensch von Grund auf die Fähigkeit besitzt, in eine hypnotische Beziehung einzutauchen.

 

Es gibt natürlich Variationen des Verhaltens, der Zeit und der Geschwindigkeit, eine Trance zu entwickeln -  was selbstverständlich und leicht erklärlich ist, da jeder von uns eine ganz individuell gestaltete „Wertkarte“ für diese Welt besitzt. Daher erlebt jeder eine gleiche Situation ganz unterschiedlich, was beweist, dass jeder von uns einzigartig und einmalig ist.

 

Der standardisierte Ansatz, der sich auf die Suggestibilität des Patienten konzentriert, ist im experimentalen und klinischen Kontext oft gut und nützlich.

 

Eine sogenannte Suggestionsresistenz bedeutet nur, dass der Patient eine andere Technik und Strategie benötigt.

 

Der Kooperationsansatz nach Dr. Milton H. Erickson stellt die Beziehung zwischen Hypnotiseur und Patient in den Mittelpunkt, wobei die hypnotische Ansprechbarkeit eine Wechselwirkung zwischen Motivationen und Interessen des Klienten einerseits und der Flexibilität und Sensibilität des Hypnotiseurs anderseits sich widerspiegeln. 

 
National Guild of Hypnotisists, Hypnotic Health Initiative, Marina Groiss Hypnotherapie Certified Hypnotherapist (NGH)

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